Karatsu-Keramik
Die Karatsu-yaki Tonwaren stammen aus dem Gebiet Saga, welches im Nordwesten von Kyushu, der dritt größten Insel Japans liegt.
Geprägt ist die Region durch die reichhaltigen Bodenschätze Lehm und Stein, deren Qualität sehr gut ist. Daraus wurden und werden heute noch Tonwaren und Porzellane gefertigt.
Schon vor einigen hundert Jahren fuhren häufig Schiffe aus den Häfen von Karatsu und Imari, die sich im Norden der Region befinden und belieferten die ca. 200km entfernten Länder des asiatischen Festlands mit Handelswaren.
Durch neu eingeführte Verfahrenstechniken zur Herstellung dieser Waren, kam es im 17. Jahrhundert zur Qualitätsverbesserung der Produkte und das Gebiet Saga (ehemals "Hizen") wurde zum Hauptproduzenten von Tonwaren und Porzellan.
Hervor zu heben ist das Porzellan "Arita-yaki", welches in der gleichnamigen Stadt Arita gefertigt, nach Europa geliefert wurde und einen grossen Einfluss bei der Entstehung des Meissener Porzellans hatte.
Mitte des 19. Jahrhunderts, während der großen politischen Bewegung in Japan (die Meiji Restauration 1868), wurde zum Ärgernis der Hersteller, die Fertigung von Karatsu Keramik gestoppt. Die Familie Nakazato war zu diesem Zeitpunkt Hauptproduzent. Erst ab 1920 machte der Nachfolger der Familie, Herr Muan Nakazato, Ausgrabungen, die der Forschung dienten. Mit Hilfe von Freunden konnte er zahlreiche Töpferwaren sicher stellen. Die Untersuchen der Fundstücke machten es möglich, die Karatsu Keramik, wie 400 Jahre zuvor, herzustellen.
Heute befinden sich in der Region mehr als 50 Hersteller der Karatsu-yaki Tonwaren. Die Produkte in traditionell, modernen Formen finden landesweit Zuspruch und sind sehr beliebt. Unter ihnen befinden sich auch Gegenstände wie Bäume, Kugeln und Eulen, die neu im Sortiment sind, aber nach alter Methode hergestellt werden.
Sie sind so gefertigt, dass sie elektrisch mit einer Glühlampe oder mit einer Kerze ausgestattet werden können. Die Beleuchtung ist wunderschön und bietet ein anmutiges Ambiente.